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Menschen, Länder,
Abenteuer
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von Harald Scheuplein
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Reisebericht Hawaii
Protea
Inhalt:
Nach Hawaii geht es ziemlich weit,
um den halben Globus herum. Zwischenlandung in San Franzisko und
weiter nach Honolulu. Das sind 20 Stunden Flug und 12 Stunden Zeitunterschied.
Wir besuchen die Inseln Oahu, Maui, Kauai und Big Island. Hawaii
ist eine Inselkette mitten im Pazifik, etwa auf der Hälfte
zwischen den USA und Japan. Sie ist rein vulkanischen Ursprungs,
was man auf allen Inseln meist recht deutlich spürt. Lavafelder,
Vulkankrater und einen ständig aktiven Vulkan, den Mauna Loa
auf Big Island. |
Oahu
Wir landen in Honolulu auf der Insel Oahu. Schon beim Landeanflug sehen wir eines der Wahrzeichen der Insel, den Krater des Diamond Head, hier vom Waikiki Beach aus betrachtet. Womit wir bereits bei einem der schönsten Strände der Insel sind, dem Waikiki Beach. Unser Hotel liegt gleich um die Ecke, sodaß wir einen Bummel durch die Hotelanlagen zum Strand machen können. |
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Pearl Harbour. Sonntagmorgen, der
7. Dezember 1941. Die Amerikaner werden von Japan auf ihrem eigenen
Grund und Boden angegriffen und geschlagen. Die Japaner kommen mit
Flugzeugträgern, bestückt mit 350 Flugzeugen am frühen
Morgen um 7 Uhr 55. Sie fallen über die Schiffe der Pazifikflotte
her, die nichts ahnend wie aufgereiht an einer Perlenkette im Hafen
vor Anker liegen. Auf amerikanischer Seite sterben über 2400
Mann. 12 Schiffe sinken, drei von ihnen liegen heute noch dort,
darunter die von einer Magazinexplosion zerstörte Arizona,
über der das Kriegerdenkmal und Mahnmal errichtet wurde. Über
160 Flugzeuge werden am Boden zerbombt. Auf japanischer Seite sterben
65 Piloten und 29 Flugzeuge werden abgeschossen. |
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Heute, mehr als 60 Jahre später,
sind die Japaner die wichtigste Touristengruppe auf Hawaii. So ändern
sich die Zeiten, Gott sei Dank. |
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Aber nach 60 Jahren gibt es auch
wieder eine Pazifikflotte der Amerikaner und diese ist natürlich
wieder in Pearl Harbour, nur 10 Kilometer neben Honolulu auf der
Insel Oahu stationiert. Mächtige Kriegsschiffe und Atom U-Boote
liegen hier vor Anker. Sicher auch besser geschützt als damals. |
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Die Insel Oahu hat natürlich
noch mehr zu bieten, als nur Waikiki oder Pearl Harbour. Bei einer
Inselrundfahrt sehen wir herrliche Strände zum Baden mit den
höchsten und manchmal gefährlichsten Wellen. |
Gleich östlich von Waikiki
liegt die Hanauma Bay, ein ehemaliger Vulkankrater, der teilweise
mit Meerwasser überspült wurde. Hier ist eines der Paradiese
zum Schnorcheln. Die Korallenriffe die sich in tausenden von Jahren
hier gebildet haben, gehen bis dicht unter die Wasseroberfläche.
Mit 5 Dollar Eintritt und nach einer viertelstündigen Belehrung
wie das Schnorchelparadies zu schützen sei, und was wir tun
oder nicht tun dürfen, ist endlich der Weg zum Strand frei.
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Auf dem weiteren Weg geht es entlang der Ostküste zum im Norden der Insel gelegenen Polynesischem Kulturzentrum. Immer wieder laden unterwegs Strände zum Baden ein, wie hier der Sandy Beach. |
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Am letzten
Tag unseres 4-tägigen Aufenthaltes auf Oahu schauen wir uns
noch im Norden der Insel das Waimea Valley an. Das ist ein geschütztes
Tal, wie ein Park angelegt mit vielen tropischen Pflanzen der Region
und am Ende des Tales ein kleiner Pool, der von den Waimea Falls
gespeist wird.
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Nach
dem Besuch des Waimea Valley relaxen wir beim Sonnenuntergang am
Strand. |
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Big Island
Bei Kona auf Big Island wird der berühmte Ironman auf Hawaii gestartet. 3,8km im offenen Meer schwimmen, 180km Radfahren und 42km Marathonlaufen.
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Puuhonua
O Honaunau, mit diesem Zungenbrecher wird eine heilige Kultstätte
der Hawaianer bezeichnet, die einen Zufluchtsort für Tabubrecher
darstellt. Die alten Hawaiianer hatten ein Sozialsystem, das viel
mit Verboten, also Tabus arbeitete. Solche Tabus waren z.B. wenn
ein Normalsterblicher seinem Häupling zu nahe kam oder eine
Frau zusammen mit ihrem Mann am gleichen Tisch speiste. Der Bruch
eines Tabus beleidigte die Götter, die daraufhin Lava, Eruptionen,
Flutwellen oder Erdbeben schickten. Die einzige Möglichkeit
für einen Tabubrecher lebend davonzukommen war, daß er
sich schwimmend dieser heiligen Kultstätte vom rauhen Meer
her näherte und dort Zuflucht suchte. Er mußte sich dann
noch einer Absolutionszeremonie unterziehen und ihm war danach wieder
verziehen. |
Die
Zufluchtstätte galt aber auch für Alte, Kinder und Kranke,
die bei einem Stammeskrieg so dem Gemetzel entkommen konnten. Denn
Stammeskriege bedeuteten damals die vollständige Auslöschung
eines Stammes, also nicht nur den Tod der Krieger. Puuhonua O Honaunau
war somit für viele der Beginn eines neuen Lebens. Puuhonua
O Honaunau ist heute noch für die meisten Hawaiianer eine heilige
Stätte. |
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Der
Nordwesten von Big Island ist geprägt durch riesige Lavafelder
und gelegentlichen grünen Oasen |
Der
Nordosten von Big Island, ist wie bei den meisten Hawaii Inseln
sehr steil und unzugänglich. Ein Blick von der Ferne zeigt
immergrünen Regenwald und viele Wasserfälle. Hier ist
auch der Teil der Insel, wo es fast täglich regnet. |
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Der
Kilauea. Im Morgenlicht dampft es aus dem Krater. Am Volcano House
verschaffen wir uns den ersten Überblick über die augenblicklichen
Aktivitäten des Vulkans. Die vor uns liegende Caldera des Kilauea
hat einen Durchmesser von über fünf Kilometer. Noch Anfang
des zwanzigsten Jahrhunderts konnte man vom Volcano House die rotglühende
Lava im Kilauea Krater sehen. Heute ist dies ein drive in Vulkan,
der problemlos mit dem Auto durchfahren werden kann. |
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Big
Island wird von 2 Vulkanen geprägt, dem Mauna Loa im Süden
und dem Schildvulkan Mauna Kea im Nordosten. Der aktive Vulkan ist
der Mauna Loa, mit seinen beiden Hauptattraktionen der Kilauea Caldera
und dem aktiven Vulkan Puu Oo, dessen Lava in unterirdischen Lavaröhren
bis ins Meer fliesst und dort für spektakuläre Wasserfontänen
und Dampfwolken sorgt. Der Vulkan ist berechenbar, was zu der hohen
Besucherdichte von über 1 Million Menschen im Jahr führt. |
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Die letzten größeren
Ausbrüche des Kilauea waren 1982. Selbst heute, 25 Jahre danach
sieht man noch deutlich die frische Lava auf der wieder die ersten
Pflanzen sprießen. Im Kilauea
Gebiet läßt sich eine Lavatube erkunden. Zweieinhalb
Meter Niederschlag im Jahr sorgen für einen tropischen Urwald,
in dem der Eingang verborgen liegt. Ein Lavatunnel entsteht, wenn
sich auf einem schmalen aber tiefen Lavastrom, an der Oberfläche
durch Abkühlung eine Kruste bildet. |
Unter der Kruste kann die Lava dann noch sehr lange weiterfließen. Manchmal brechen solche Tunneldecken auch ein, sodass die fliessende Lava wieder sichtbar wird. Wenn die Lavazufuhr aufhört, entleert sich der Lavatunnel und Jahrhunderte später kann man dann als Tourist durch diese Röhren wandern. |
Einige
solcher Lavatubes sind heute noch aktiv. Gespeist werden sie vom Vulkan Puu Oo. Dieser
Vulkan spukt nicht spektakulär Feuer und Asche, sondern bietet
einen kontinuierlichen Lavafluß unterirdisch in den Lavatubes,
von den Hängen des Mauna Loa bis zum Meer. Wo die Lava ins
Meer fließt gibt es natürlich spektakuläre Wasserfontainen,
und Wenn man Glück hat, sieht man auch noch etwas von der glühenden
Lava. Aber dazu muß man schon zu Fuß bis ganz nahe hin,
oder aber mit dem Hubschrauber fliegen. |
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Wir besorgen uns ein Ticket und geniessen
den Flug mit dem Hubschrauber. Damit man besser fotografieren kann,
wurden die Türen vom Hubschrauber weggelassen.
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Kauai
Im Hotel sehen wir bereits ungewöhnlich
viele Pflanzen. Schnell werden wir aufgeklärt: Kauai ist das
Garden Island von Hawaii. Auf Kauai fällt weltweit die größte
Niederschlagsmenge, teilweise bis 12m im Jahr. Wir merken das auch
sehr schnell, nur wenige Stunden unseres Aufenthalts auf Kauai haben
wir regenfreies Wetter. Entsprechend der hohen Niederschläge
gibt es hier aber jede Menge Regenwald und Wasserfälle und
natürlich wegen der gleichzeitig hohen Wärme auch viele
tropische Blumen. |
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Einer der Höhepunkte
der Inselziele ist das Kilauea Lighthouse.
Der Leuchtturm wurde 1913 erbaut mit der zur damaligen Zeit größten
Linse zur Lichtbündelung. Die Attraktion ist aber nicht das
Lighthouse
sonder das dort angesiedelte Naturschutzgebiet. Dort leben 7 von
der Ausrottung bedrohte Vogelarten und natürlich auch der Hawaiianische
Staatsvogel, die Nene, eine buntgefiederte Gans. Oft sieht man auf
ganz Hawaii die Schilder „do not feed
nene“, damit die Gans nicht zu sehr in die Abhängigkeit vom
Menschen gerät. |
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Beeindruckend ist natürlich
der Fregattenvogel, der great frigate bird mit einer Spannweite
von über einem Meter. Besonderen Spaß machen uns die
Red Tailed Tropicbirds, wie sie sich um einen Fisch streiten. Aber
einer gewinnt immer. Der Verlierer muss sich einen neuen Fisch fangen. |
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Im Westen der Insel
liegt der Waimea Canyon den Mark Twain als den Grand Canyon des
Pazifiks bezeichnet hat. Na ja, ganz so riesengroß wie der
Grand Canyon des Colorado ist der Waimea Canyon natürlich nicht.
Aber die Farb- und Formgebung der Steine und Auswaschungen zeigen
doch eine gewisse Ähnlichkeit. Und grandios ist der Überblick
vom Lookout
ins weite Tal des Waimea River allemal. |
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Da es auf Kauai viel regnet, ist auch der Westteil
der Insel mit Wald bedeckt. Am Ende der Straße, weit hinter
dem Waimea Canyon, können wir von der Höhe des Kalalau
Lookout
auf das Meer hinunterschauen, vorausgesetzt es regnet gerade einmal
nicht.
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Unseren letzten Nachmittag auf
der Insel verbringen wir am Strand beim Spouting
Horn. Das Spouting
Horn faucht zwar wie ein Geysir, ist aber keiner. Hier pressen die
Wellen Meerwasser in eine Lava Tube. Am Ende der Röhre tritt
das Wasser senkrecht nach oben mit einem fauchenden Geräusch
wieder heraus. |
Maui
Im Norden, gleich neben dem Internationalen
Flughafen von Kahului liegt an der Küste das kleine Städtchen
Paia, das berühmt ist für seine sportlichen Möglichkeiten.
Hier sind im Winter die Meisterschaften im Windsurfen. Die Windsurfer
und auch die Wellensurfer können hier aber das ganze Jahr über
ihren Sport ausüben, auch wenn der Wind nicht immer so stark
ist. Wir haben einige Stunden zugeschaut und uns an den Künsten
von Wind-, Wellen- und Kite- Surfern erfreut. |
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Selbst die Kleinsten
der Kleinen proben hier schon den Umgang mit den Surfbrettern. |
Was gibt es schöneres
zum Heiraten, als einen feinen Sandstrand, eine luxuriöse Hotelsuite
mit eigener Kirche im Park und einen der schönsten Sonnenuntergänge
auf der ganzen Welt. Maui bietet alles und an jedem der unzähligen
Sandstrände wird zum Sonnenuntergang geheiratet, natürlich
mit eigenem Kameramann, man muss ja die Stimmung festhalten für
die zu Hause gebliebenen. |
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Zu den schönsten
Sonnenuntergängen gehören auf Maui auch die schönsten
Sonnenaufgänge, nur diesmal nicht vom Strand. Man muss sehr
früh aufstehen, und in einer Autokarawane den Vulkan Kilauea
auf 3000m hoch fahren um gegen 5 Uhr morgens zusammen mit hunderten
anderen Sonnenanbetern den Sonnenaufgang über den Wolken zu
genießen. |
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Das Silberschwert ist eine Pflanze,
die nur hier wächst. Nach etwa 20 Jahre treibt die Pflanze
an einem Stamm bis zu 500 Blüten , wirft Samen und stirbt danach
ab |
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Eine der schönsten Wanderungen führt
am frühen Morgen durch den Krater des Kilauea. Wolkenreste
treiben noch über den Kraterrand in die innere Kaldera.
Der Gipfel des Kilauea von der Küste aus betrachtet. |
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Wir fahren die „Road
to Hana“, eine schmale, sehr kurvenreiche Strecke, werden aber unterwegs
mit herrlichen Aussichten entschädigt. Die Geschwindigkeit
ist meist nur mit 10 bis 20 Meilen pro Stunde möglich. Von
Kahului geht es an der Nordküste ganz nach Osten, immer an
der Küste entlang.
Bei Hana gibt es den Waianapanapa Stae Park,
das ist eine Badebucht mit schwarzem Basaltstrand. Aber, es ist
etwas schwierig über die Lavafelsen zum Wasser zu kommen.
Bei den hinter Hana liegenden Seven Pools ist es dagegen relativ einfach. Park Ranger haben einen leicht begehbaren Weg angelegt, der direkt zu den Pools unterhalb der Brücke führt. |
Auf halbem Wege nach Hana ist der Garten Eden angelegt, ein Arboretum in dem alle Pflanzen und Bäume die es auf Hawaii gibt, vertreten sind.
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Neben all den Naturschönheiten bietet
aber Maui auch etwas für die Dame. In Laheina kann man ganz
gemütlich shopping gehen und sich im ältesten Gasthaus
der Insel, im Pioneer Inn an der Bar einen Drink genehmigen.
Unter dem Banyan Tree kann man ganz schön relaxen. Hang
Loose sagen die Hawaiianer dazu |
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1873 wurde bei der
Feier zum 50. Jahrestag der Ankunft der ersten Missionare auf der
Insel gleich neben dem Pioneer Inn ein Banyan Tree gepflanzt. Mittlerweile
ist es der größte Banyan Tree von ganz Hawaii. In seinem
Schatten relaxen Alt und Jung und genießen das Leben. Hang
Loose ist die Devise. |
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Aloha
Aloha bedeutet "Hallo", "Auf
Wiedersehen" und "ich liebe Dich" |
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