Menschen, Länder, Abenteuer

von Harald Scheuplein


Reisebericht Alaska

 

Inuit Indianer Mädchen aus Fairbanks Alaska

Inhalt:

Geographische Karte Yukon / Alaska
Historie
Alaska
Whitehorse, Emerald Lake, Carcross Desert, Skagway  

Goldgräberstimmung in Dawson
Boundary, Chicken, Delta Junction
Fairbanks Sternwheeler, Dorf der Inuit Indianer

Denali National Park, Talkeetna
Talkeetna, Iditarod 
Portage Glacier, Whittier, Seward, Homer
Exit Glacier, Seward, Kenai Halbinsel
Deadman Lake, Kluane Lake, Silver City


Wir alle erinnern uns an den Film Lockruf des Goldes der in den siebziger Jahren im deutschen Fernsehen gesendet wurde. Begeistert haben wir dem Abenteurer Jack London zugesehen wie er durch Eis und Schnee stampfte und um sein Gold kämpfte. Er verarbeitet in seinem gleichnamigen Buch eigene Erlebnisse während des Goldrausches Ende des 19. Jahrhunderts. Heute möchte ich Ihnen die Bilder zeigen, aus denen der Stoff für solche Filme gemacht wird.

Da ist das Gold und es lockt schon immer,
aber es reizt mich nicht es zu finden.
Hoch im Norden dieses weite Land mit Wäldern der Stille,
voll Schönheit,
der ich erliege,
erfüllt mich mit Frieden.

Diese letzte Strophe des Gedichts The Spell of the Yukon spiegelt die Begeisterung des kanadischen Poeten Robert Service für die rauhe Schönheit des Yukon Gebietes wieder. Treffender kann man nicht beschreiben, was den Reisenden im Yukon und Alaska erwartet

There's gold, and it's haunting and haunting;
It's luring me on as of old;
Yet it isn't the gold that I'm wanting
So much as just finding the gold.
It's the great, big broad land 'way up yonder,
It's the forests where silence has lease,
It's the beauty that thrills me with wonder,
It's the stillness that fills me with peace.


Geographische Karte Yukon / Alaska

Der Norden, Yukon und Alaska sind von 3 wesentlichen Faktoren in der Geschichte geprägt:

dem Goldrausch, dessen Höhepunkt 1898 war,
dem Bau des Alaska Highway und
dem Bau der Öl-Pipeline.

Historie
 

Der Goldrausch nahm 1896 seinen Anfang in Skagway. In Dawson City haben Tagish Charly und Skookum Jim die ersten Claims abgesteckt und den Ruf vom Gold verbreitet. Über das Meer kamen mehr als 100 000 Leute, die meisten aus Amerika und landeten in Skagway. Von dort ging es über den berühmten Chilkoot oder den White Pass zum Lake Bennet und von dort mit dem Schiff über die Seen und dann Yukon abwärts bis Dawson City.

Gefährlich war vor allem der Chilkoot Trail, wo viele Goldsucher – die Stampeders – starben, da sie diese Strecke im kältesten Winter 1897 bei 30 Grad Minus auch gleich mehrfach machen mußten. Die Kanadier ließen niemanden über den Pass ins Land, der nicht mindestens 1 Tonne Lebensmittel für sich mitbrachte. Im Frühjahr 98 bauten die Goldsucher dann Flöße oder irgend etwas schwimmbares, das sie über den Lake Bennet, vorbei an Whitehorse und Yukon abwärts bis Dawson bringen sollte. Die Strecke hatte jedoch damals noch 2 gefährliche Stromschnellen bei Whitehorse und den Five Finger Rapids, die einigen Goldsuchern zum Verhängnis wurden. Im Sommer 98 begann dann die Hochblütezeit von Dawson, das zeitweise bis zu 35.000 Einwohner, davon alleine 25.000 Amerikaner hatte.

Dawson hat heute im Winter nur noch ca. 800 Einwohner und im Sommer bis zu 2000. Es wird jetzt aber mehr und wesentlich unspektakulärer Gold geschürft als damals.

Mit Skagway verhält es sich ähnlich. Skagway hat heute ca. 400 Einwohner im Winter und 1500 im Sommer. Es können leicht ein paar tausend mehr sein, wenn die Touristen von den großen Kreuzfahrtschiffe kommen, die an der Küste entlang durch die Inside Passage von Vancouver bis nach Anchorage fahren.

Erst 1898 wurde in Skagway mit dem Bau der Eisenbahnstrecke über den White Pass begonnen. Mitte 1899 war sie fertig, der Goldrausch hatte jedoch da schon seinen Höhepunkt überschritten. Diese Bahn, die bis Whitehorse ging, diente später aber insbesondere dem Transport von Silbererz, das rund um den Lake Bennet gefunden und abgebaut, aber erst in Südamerika eingeschmolzen wurde. Mit der White Pass and Yukon Railway wurde dieses Silbererz nach Skagway gebracht und dort auf Schiffe verladen. Viele Goldsucher nahmen auch diese Strecke, als sie entweder reich oder aber enttäuscht von Dawson zurück nach Skagway fuhren.

Das zweite Ereignis, das den Yukon und Alaska geprägt haben, war der Bau des Alaska Highway 1942.

Als im 2. Weltkrieg Amerika befürchtete, daß die Japaner über Anchorage und Alaska auf dem Landwege in Nordamerika einfallen könnten, haben die Amerikaner zusammen mit den Kanadiern von Dawson Creek – nördlich von Vancouver den Alaska Highway bis nach Delta Junction gebaut. Ca 35000 Arbeiter und Soldaten waren am Bau beschäftigt. In nicht mehr als einem Jahr war die erste Straßenverbindung durchgängig vorhanden. Am Kluane Lake haben sich die von Süden und von Norden vorarbeitenden Kolonnen getroffen.

Der Norden Alaskas war zu dieser Zeit schon mit einem einfachen Straßennetz erschlossen, hauptsächlich durch das Militär. Anchorage, Seward und Valdez waren die einzigen eisfreien Seehäfen hier im Norden. Die Behring Straße und die Beaufort See sind lange Zeit im Jahr nicht eisfrei.

Ein drittes Ereignis hat in der Neuzeit ebenfalls Alaska geprägt, und das ist der Bau der Ölpipeline von Valdez über Delta Junction, Fairbanks nach Deadhorse, wo in der Prudhoe Bay riesige Erdölvorkommen gefunden wurden. Der Bau der Erdölpipeline war von 1974 bis 77.

In allen 3 Fällen kamen viele Menschen ins Land, von denen anschließend doch einige blieben.



Alaska
hat heute etwa 600.000 Einwohner, davon fast 100.000 einheimischer Abstammung, also Indianer vom Stamm der Tlingits, Tsimshians, Haidas, Athabaskan, Aleuten und Inuit. Am 7. Juli 1958 wurde Alaska zum 49. Bundesstaat der USA gewählt.

Unsere Reise beginnt und endet in Whitehorse. Wir fahren mit dem Wohnmobil meistens auf halbwegs befestigten Straßen, manchmal aber auch nur auf Pisten. Auf dem Klondike Highway geht es von Whitehorse bis Skagway und auf dem Klondike Loop weiter bis Dawson.
Über den Top of the World Highway geht es über Boundary und Chicken zum Alaska Highway bei Tok. Entlang des Alaska Highway führt uns unsere Reise dann über Delta Junction und weiter auf dem Richardsen Highway nach Fairbanks. Von Fairbanks geht es dann auf dem Parks Highway vorbei am Denali Nationalpark nach Anchorage.

Auf der Kenai Halbinsel besuchen wir dann Whittier, Seward und Homer, ehe wir wieder über den Glenn Highway zurück nach Tok und auf dem Alaska Highway vorbei am Kluane Lake wieder nach Whitehorse finden.

Die gesamte Strecke sind etwa 4000 km, was wir in 4 Wochen ohne Anstrengung sogar mit einigen Ruhetagen, gefahren sind.



Whitehorse, Emerald Lake, Carcross Desert, Skagway

Whitehorse ist Dreh- und Angelpunkt. Hier übernehmen wir das Wohnmobil (Mobilhome oder RV genannt). Hier kaufen wir auch noch relativ kostengünstig ein. Die Preise für Lebensmittel entsprechen in etwa denen in Deutschland. Hier hören wir schon, daß man in Alaska besser nur das Nötigste einkauft, weil die Lebenshaltungskosten fast doppelt so hoch sind. Bei einem Dollar Wechselkurs von 2,14 DM bekommen wir aber in Alaska nur genausoviel wie in Deutschland für 1.- DM.

Hier essen wir auch unseren ersten Alaska Lachs. Von der Tiefkühltheke aus dem Meyers Kaufhaus. Ca 15 $ kostet das Kilo, knapp 2 Wochen später fällt der Preis auf ca 3 $, weil dann genau die beste Lachsfangzeit ist. In der Pfanne über dem Lagerfeuer gebraten oder gar geräuchert ist Alaska Lachs schon etwas für absolute Geniesser.
 

Ein idealer Startpunkt für alle Reisen im Yukon und Alaska ist Whitehorse. Der Ferienflieger der Lufthansa fliegt fast jeden Tag nonstop nach Whitehorse und von Fairbanks auch wieder nonstop zurück.

Whitehorse liegt schon am Yukon, und man kann das erste Mal Yukon-Luft schnuppern.

Ah, hier schon die erste Verwechslung: Yukon ist sowohl der westlichste Bundesstaat von Kanada als auch der große Fluß, bekannt durch den Goldrausch von 1898, als viele Goldsucher die mit dem Schiff in Skagway angekommen sind, im Winter den White Pass bewältigt haben und anschließend über den Lake Bennet und den Yukon flußabwärts bis nach Dawson City gekommen sind.
 

Die Gaslight Follies in Whitehorse sollte man unbedingt besuchen. Man erlebt viel Spaß, wenn auch das Publikum auf die Bühne geholt und in die Vorstellung mit einbezogen wird.


 

Auf dem Weg von Whitehorse nach Skagway, dem Klondyke Highway, liegt der herrlich Emerald Lake was soviel bedeutet wie Smaragd See. Unser Mobilhome ist geräumig, ganze 24 Fuß, das sind etwa 8m. Der Platz ist im inneren so großzügig bemessen, daß man es zu zweit gut 4 Wochen aushalten kann, ohne sich bei jeder Gelegenheit gegenseitig auf die Nerven zu gehen, weil alles so beengt ist. Ein schönes breites Doppelbett, eine Toilette mit Wasserspülung und auch eine Dusche ist dabei. Bei normalem Gebrauch ist Wasser für ca 3 Tage an Bord. Die Küche ist luxuriös, Kühlschrank, Gefrierschrank, Mikrowelle und ein 4 Platten Gaskocher. Ein schönes Wohnzimmer mit 4 Sitzplätzen und großem Tisch rundet das innere ab. Für kalte Tage und Nächte ist eine Gasheizung eingebaut. Eine Klimaanlage sorgt an heißen Tagen für Abkühlung. Und die Preise sind nicht teurer, als wenn man sich einen normalen PKW mietet und in Hotels oder Lodges übernachtet.


Goldgräberstimmung in Dawson
 

Dawson, das ehemalige Mekka der Goldsucher. Es liegt am Zusammenfluß von Yukon und Klondike, wo 1898 das meiste Gold gefunden wurde. Heute ist die Stadt hauptsächlich auf Touristen eingerichtet. Gold wird zwar  immer noch gesucht, aber nicht mehr mit den doch primitiven Mitteln wie damals. Heute arbeiten Caterpillar und hydraulisch betriebenes Gerät. Man geht heute beliebig tief unter die Oberfläche und findet dabei  mehr Gold als 1898.

Vom Midnight Dome aus hat man die beste Übersicht über die Stadt, die im Winter kaum mehr als 800 Einwohner zählt.

Die Gold Dredge No. 4, ein Schwimmbagger, der damals geholfen hat das Gold aus bis zu 16m heraufzuholen. Diese gut restaurierte  Dredge steht am Klondike, keine 10 Autominuten von Dawson. 

Und daneben ist der Claim, an dem alles begann ....

Die Goldgräber mußten damals den Permafrost Boden erst mit Wasser auftauen um dann das Gold abbauen zu können. Das ging oft nur im Teamwork, wodurch sich schon früh Gesellschaften für den Goldabbau interessiert haben. Einzelkämpfer waren ganz selten und gaben meist schnell auf. Überhaupt sind nur ein paar hundert Einzelpersonen auf diesen Goldfeldern reich geworden. Reich wurden eigentlich nur die Minengesellschaften.

Dawson City stand auf eben diesem Permafrost Boden. Das führte dazu, daß die Häuser mit den Jahren in den unter den Häusern aufgeweichten Boden einsanken und oft sehr schräg aussahen. Die Straßen sind übrigens bis heute nicht alphaltiert. Dafür gibt es aber einen richtigen Board Walk, genau wie damals! 


Boundary, Chicken, Delta Junction
 

Der nächste Streckenabschnitt ist über den Top of the World Highway. Diese Straße ist nicht befestigt und wir werden mit unserem Wohnmobil ordentlich durchgerüttelt. Wenn man diese Strecke fahren will, muß man sich einen Vermieter heraussuchen, der es erlaubt mit seinen Wohnwagen diese Strecke zu fahren ohne den Versicherungsschutz zu verlieren. Aber die meisten in Whitehorse ansässigen Vermieter erlauben das.

Boundary, wie der Name schon sagt, ist die Grenze zu Alaska. Die Stadt, groß auf der Landkarte verzeichnet hat genau zwei Einwohner, den Wirt des Pubs und seine Frau, die die Tankstelle bedient. Im Winter ist die Grenze zu und Boundary ist verwaist.

Auf der weiteren Strecke kommen wir nach Chicken. Das ist schon ein lustiger Name. Chicken hat genau 3 Häuser und ein Goldgräber Camp. Chicken Alaska ist berühmt. Als man zu Goldgräber Zeiten der Stadt einen Namen geben wollte, versuchte man ihn nach den dort zahlreich gefundenen Ptarmigan Hühnern zu benennen. Ptarmigan war aber so kompliziert auszusprechen, daß man lieber Chicken sagte, und das blieb bis heute so.

Die Fahrt geht dann weiter über auf den Alaska Highway ab Tok bis Delta Junction. Hier steht das bekannte Schild "Ende des Alaska Highway", das natürlich für das übliche Standfoto herhalten muß.


Fairbanks Sternwheeler, Dorf der Inuit Indianer
 


Fairbanks ist die zweitgrößte Stadt in Alaska nach Anchorage. Es gibt eine Universität, an der sogar viele Indianer studieren. Als Sehenswertes gibt es in der Stadt selbst nicht so viel, nur einige uralte Blockhäuser.

Interessant ist aber eine Fahrt auf dem Sternwheeler über den Cheena River. Wir fahren vorbei an einem Kennel, das ist eine Farm wo Huskies, also Schlittenhunde gezüchtet werden.

Wir bekommen von einer Inuit Indianerin gezeigt wie Lachse gefangen und filetiert werden. Und wir bekommen ein rekonstruiertes Dorf der Inuit Indianer zu sehen mit Vorratshaus und Wohnhäusern. Man muß allerdings dazu sagen, daß solche Häuser erst seit etwa 100 Jahren so gebaut wurden.

Denali National Park, Talkeetna

Eines der schönsten Erlebnisse in Alaska ist natürlich der Denali Nationalpark.
 

Im Denali Nationalpark liegt der Mount Mc. Kinley, der höchste Berg Nordamerikas mit 6 194 Meter.

In den Park darf man nicht mit dem eigenen Auto hinein fahren. Es gibt jedoch genügend Busse die man buchen kann, die auf einer unbefestigten Straße bis tief in den Park ca. 150 km hineinfahren..

Man kann an jeder beliebigen Stelle aussteigen und Wandern oder sogar mit dem Zelt im Park an beliebiger Stelle kampieren. Will man wieder mit zurück genommen werden, so stellt man sich einfach an die Straße und hält den nächsten Bus an, der ca. alle 10 bis 20 Minuten vorbeikommt.

Im Park gibt es jede Menge gar nicht scheuer Tiere wie Bären, Karibous, Elche, Murmeltiere und Ground Squirrels.
 

Vor Bären braucht man in der Regel keine Angst zu haben, wenn man sie nicht gerade erschreckt. Wenn man sich laut unterhält, dann nehmen sie lieber Reißaus. Gefährlich ist eigentlich nur wenn man auf junge Bären und ihre Mutter stößt. Diese bewacht eifersüchtig ihre Jungen und wird leicht aggressiv wenn man sich ihnen nähert. Also, schön Abstand halten. 50 bis 100m reichen da schon.
Trotzdem sind Bären weniger gefährlich als Elche. In Kanada und Alaska werden jedes Jahr mehr Leute durch Elche verletzt als durch Bären. Elche laufen nicht weg und sind oft aggressiv. Tote durch Bären hat es in den letzten Jahren nicht gegeben. Es gibt zwei Grundregeln, und wenn man sich an die hält kann eigentlich nichts passieren: den Bären nicht mit menschlichem Essen oder Abfällen locken und immer schön laut sein.


Talkeetna, Iditarod

Zu Talkeetna muß ich noch etwas erzählen. Talkeetna ist wirklich eine sehr kleine Stadt, hat aber einem Flughafen, von dem aus man zu einem Rundflug um den Mount Mc. Kinley starten kann. Talkeetna hat auch einen Campground, und den mitten in der Stadt. Nachts wachen wir plötzlich im Wohnmobil auf, weil draussen ein riesigen Lärm ist. Blech klappert. Wir schauen mit der Taschenlampe durchs Fenster unseres Wohnwagens und entdecken 5 Meter weiter einen Bären, der die Mülltonnen durchwühlt. Wir trauen uns nicht nach draußen. Kurze Zeit später kommt ein Ranger und verjagt den Bären. Wir hören Schüsse und Schreie von den Campern unten am Fluß. Helle Aufregung überall, Hunde kläffen und Schüsse knallen.

Am nächsten Tag lesen wir in der örtlichen Zeitung, daß in diesem Jahr schon 3 Bären in Talkeetna erschossen werden mußten. Sie haben auf diesem Campingplatz Müll gefunden und sich davon ernährt. Dadurch sind sie immer wieder gekommen, bis sie erschossen wurden. Die Ranger achten darauf, daß Bären sich nicht an menschliche Nahrung oder Abfälle gewöhnen. Man muß z.B. auch, wenn man in der Wildnis campt sein Essen möglichst weit weg vom Zelt hoch in die Bäume hängen, damit der Bär nicht lernt diese Gerüche mit Nahrung und Menschen in Verbindung zu bringen.
 

Iditarod ist neben dem Fairbanks - Whitehorse Hundeschlittenrennen das bekannteste in Alaska. Seinen Ursprung hatte es, als in Nome an der Westküste Alaskas eine Diphtherie Epidemie ausbrach und das Serum nur über Hundeschlitten von Anchorage nach Nome gebracht werden konnte. Seit dieser Zeit wird jedes Jahr dieses Hundeschlittenrennen durchgeführt. In Wassili, zwischen Talkeetna und Anchorage, liegt das Headquarter.

Sehenswert ist dieses Headquarter auch nicht zuletzt deshalb, weil man hier selbst auf einem Hundeschlitten fahren kann. Für ein paar Dollar natürlich. Und man kann die süssen Huskies streicheln.
 


Portage Glacier, Whittier, Seward, Homer

Anchorage ist die größte Stadt in Alaska, so groß wie Karlsruhe. Städte kennen wir, Anchorage unterscheidet sich da kaum von anderen amerikanischen Städten, also machen wir dort gar nicht erst Halt.

Südlich von Anchorage ist die Kenai Halbinsel. Bekannt durch die herrlichen Wandergebiete und die vielen Gletscher. Das Columbia Ice Field z.B. ist eines der größten zusammenhängenden Eisfelder außerhalb der Arktis oder Antarktis sein. Ca. 34 Meilen ist er lang und 1km dick. Er wächst etwa 30 Meter an Tag
Der erste Gletscher, den wir von Anchorage aus erreichen ist der Portage Glacier, der in den Portage Lake mündet. Im weiteren Reiseverlauf kommen wir nach Whittier und nehmen dort an einer ganztägigen Bootstour teil, die uns weit übers Meer zum Columbia Ice Field bringt. Wir sehen Gletscher kalben und viele Tiere wie Seeotter und Lachse..


Exit Glacier, Seward, Kenai Halbinsel

Kurz vor Seward liegt ganz im Süden der Kenai Halbinsel der Exit Glacier. Das ist kein besonderer Gletscher, außer der Tatsache, daß man mit dem Auto direkt bis hin fahren kann. Auf den Gletscher selbst darf man nicht. Bemerkenswert an diesem Gletscher ist, daß er jedes Jahr so 15 bis 20 Meter zurückweicht.

Von Seward aus geht es mit einem Motorboot hinaus aufs Meer zu den Walen wo wir natürlich auch wieder Gletscher sehen, die ins Meer kalben. Auf dieser Bootstour kann man vor allem Orcas und Buckelwale sehen, sowie natürlich Robben und viele Seevögel. Die Buckelwale haben wir leider an diesem Tage nicht gesehen, dafür konnten wir aber herrliche Aufnahmen von springenden Orcas machen.

Die Kenai Halbinsel ist aber auch ein besonders schönes Wandergebiet. Aber man muß überall auf Bären aufpassen. An eine dieser Wanderungen erinnere ich mich besonders. Wir sind vom Campground aus gestartet mit Rucksack und Tagesverpflegung. Der Pfad war ordentlich breit und ging eine ganze Weile an einem Bach entlang. Dann wurde der Weg steiler und die Büsche rückten immer enger zusammen. Wir haben frische Fußabdrücke von Bären im weichen Boden des Pfades gesehen. Das Wasser war noch nicht einmal in der Spur zusammen gelaufen. Und mir wurde es immer mulmiger. 
Als die Büsche immer höher und der Pfad immer schmaler und unübersichtlicher wurde, habe ich gestreikt. Wir sind wieder umgekehrt. 300 Meter zurück kommt uns andere Wanderer entgegen. Nach kurzer Überredung schließen wir uns wieder an und laufen zusammen auf diesen unüberschaubaren Teil des Weges bis zu einem herrlichen See.

Auf dem Rückweg haben wir dann ein älteres amerikanisches Ehepaar gesehen, beide mit Rucksack und anhängender Bärenglocke, in der linken Hand den Wanderstock und in der Rechten Hand mit dem Daumen auf dem Auslöser, das Bärenspray.
Das hat mich wieder getröstet, war ich doch mit meiner Bärenangst nicht ganz allein.

 

In Seward werden die besten Lachse gefischt. Wer etwas vom Angeln hält, fährt mit einer Charter aufs Meer und kommt nicht ohne ordentliche Ausbeute zurück.
Homer ist der entfernteste Punkt unserer Reise. Homer ist die beste Möglichkeit für das Halibut Fishing. Mit Charterbooten kann man hier wirklich tolle Heilbutte fangen.
Und natürlich gibt es auf der Kenai Halbinsel vor allem Lachse. Anfang August ist die beste Zeit zum Fischen, wenn die Lachse die Flüsse hinauf ziehen. Dann sind auch die großen Wettbewerbe wer den meisten und größten Lachs fischt.


Deadman Lake, Kluane Lake, Silver City
 

Unser Heimweg führt uns wieder zurück über den Glenn Highway bis Tok und dann den Alaska Highway hinunter bis zum Kluane Lake. Dort ist wieder ein herrliches Wandergebiet und auf dem See kann man wunderbar Kanu fahren. Hier ist auch die Stelle des Alaska Highway, wo beim Straßenbau in den vierziger Jahren sich die Kolonnen aus dem Süden und Norden getroffen haben.

In Silver City kann man noch die ursprünglichen jedoch verfallenen Holzhäuser der früheren Goldgräber sehen. Später wurde das Camp vom Militär übernommen, ein alter Laster, den wir dort finden, zeugt heute noch davon.

Ja und jede Reise geht mal zu Ende. Ein schöner Abend am Lagerfeuer des Deadman Lake rundet unsere Alaska Reise ab.